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Alfa Romeo schreibt seit neun Jahrzehnten Automobilgeschichte

90 Jahre Alfa Romeo - Zeitstrahl der Avantgardemarke

press photo:alfa romeo 06/00Alfa Romeo, eine der grossen Automobilmarken dieser Welt, wird 90 Jahre alt. Grund genug, um per Zeitraffer die wichtigsten Menschen und Modelle des Unternehmens noch einmal Revue passieren zu lassen. Portello im Nordwesten von Mailand. Der Kalender zeigt das Jahr 1906, als Alexandre Darracq, einer der Ur-Pioniere des Automobilbaus, ein Produktionswerk errichtet. Doch der begnadete Ingenieur hat als Geschäftsmann wenig Fortune und entschliesst sich schon bald zum Verkauf grosser Aktienanteile. Automobilbegeisterte Geschäftsleute aus der Lombardei übernehmen das Werk und gründen die Società Anonima Lombarda Fabricia Automobili (A.L.F.A.). Die Keimzelle der Marke Alfa Romeo ist angelegt. 1910 verlässt der erste A.L.F.A. mit der Bezeichnung 24HP das Werk in Portello. Bereits ab 1911 untermauert A.L.F.A. seine Kompetenz im Automobilbau durch frühe Motorsporterfolge. Doch am Horizont ziehen die düsteren Wolken des Ersten Weltkrieges auf und begraben die Produktion der zivilen Automobile. Es kommt noch schlimmer: A.L.F.A. wird der Fehler zum Verhängnis, Darraqcs Aktien in Tiefzeiten nicht aufgekauft zu haben. Denn der Franzose veräussert sein verbliebenes Aktienpaket an die Banca Italiana di Sconto, die dadurch die Aktienmehrheit erlangt. Fatal: Die Bank meldet A.L.F.A. am 21. September 1915 zum Konkurs an. Dann geht alles Schlag auf Schlag. Schon am 2. Dezember des Jahres übernimmt eine neue Firma, die "Accomandita Ing. Nicola Romeo & Co." die Unternehmensführung. Ihr Chef wird der Ingenieur Nicola Romeo.

Es folgt die Zeit des Wiederaufbaus. 1919 fällt der Startschuss für die erneute Produktion edler Automobile, die nun den wohlklingenden Namen Alfa Romeo besitzen. 1925 gewinnt Alfa Romeo die erste Sportwagen-Weltmeisterschaft. Doch der Börsenkrach am schwarzen Freitag des Jahres 1929 treibt Alfa Romeo erneut an den Rand des Ruins. Am Ende dieser Durststrecke wird das Unternehmen 1934 in die Finmeccanica-Gruppe eingegliedert.

Die Alfa-Automobile dieser Zeit sind die Baureihen RL und RM. Bis zum zweiten Weltkrieg folgen ihnen auf der Strasse und der Rennstrecke äusserst erfolgreiche Sechs- und Achtzylinderwagen. Sie repräsentieren die Spitze des internationalen Fahrzeugbaus. Dann gehen in Europa die Lichter aus. Und als alles vorbei ist, heisst es wieder: aufräumen. Drei Bombenangriffe haben 1943 das Stammwerk in Portello zu drei Fünfteln zerstört. Doch mit Hilfe der 5.000 Angestellten wird das Werk wieder aufgebaut.

Ab 1946 nennt sich die Firma "Alfa Romeo S.p.A." und als erste Automobile verlassen die überarbeiteten Wagen des Typs 6C 2500 die Werkshallen. 1950, im Jahr des zweiten Weltmeisterschaftsgewinns, läuft der vierzylindrige Alfa Romeo 1900 vom Band. Die viertürige Limousine mit ihrer pontonförmigen selbsttragenden Karosserie gilt als Sensation. Auf ihrer Basis entstehen parallel verschiedene Coupé- und Cabriolet-Varianten.

1954 erscheint mit der Giulietta ein erster Alfa Romeo für den kleinen Geldbeutel. Die Entwicklung der Giulietta mit nur 1,3 Litern Hubraum ist ein Volltreffer. Wieder gesellen sich zur Limousine Spider und Coupé. Der expandierenden Firma wird es in Portello jetzt zu eng. Die Konsequenz: der Bau eines neuen Werkes in Arese. 1961 wird die Produktionsstätte bei Mailand eröffnet. Parallel wirft ein geniales Auto seine Schatten voraus: die Giulia. Dank dieser ersten kompakten Sportlimousine gelingt Alfa Romeo auch auf den Exportmärkten endgültig der Durchbruch. Eine Klasse über der Giulia rangiert die Baureihe 2600. Formal orientieren sich die verschiedenen Modelle an der zuvor produzierten Baureihe 2000. Doch unter den Hauben der ebenfalls als Limousine, Sprint und Spider erhältlichen Wagen arbeitet nun ein Reihensechszylinder-Motor mit bis zu 145 PS. Dann folgen die auf der Giulia basierenden 1750 und 2000 Berlina. Mit dem Erscheinen der Berlina halten die leistungsstarken DOHC-Aluminiummotoren auch im bereits 1966 vorgestellten Spider und dem seit 1963 gebauten Giulia Sprint GT Einzug. Sowohl der Spider als auch das "Bertone" genannte Coupé erfreuen sich größter Beliebtheit. Der "Bertone" bleibt 13 Jahre in Produktion, der bei Pininfarina entworfene und produzierte Spider gar 27 Jahre.

Die siebziger Jahre beginnen mit drei Sensationen: Es erscheint der spektakuläre V8-Sportwagen Montreal. Nahezu parallel präsentiert Alfa Romeo mit der Alfetta eine neue Limousine, deren Transaxle-Antriebstechnik - Motor vorne, Getriebe hinten - auf die des gleichnamigen F1-Renners zurückgeht, mit dem Alfa Romeo die ersten beiden Formel-1-WM-Titel erobern konnte. Das Prinzip wird Basis für viele folgende Modelle. Die grösste Attraktion ist jedoch der Alfasud, ein wegweisender Kompaktwagen. Für die Fertigung des Fronttrieblers entsteht in Pomigliano d´Arco, nahe Neapel, ein neues Werk. Mit seinem grossen Innenraum und dem prägnanten Schrägheck bildet der Alfasud den Grundstein für die neue, bis heute bedeutende Kompaktklasse. Seine zeitlose Karosserie stammt von Ex-Bertone-Chefdesigner Giorgietto Giugiaro. Der Alfasud verkauft sich gut. Dennoch beginnen für Alfa Romeo mit dem fortschrittlichen Fronttriebler sorgenvolle Zeiten. Trotz des dynamischen Boxermotors, bester Strassenlage und ansprechendem Äusseren kann die vielversprechende Konstruktion nicht in die monetäre und imagemässige Gewinnzone fahren. Zu gross sind die Belastungen durch politische Konflikte, fortwährende Streiks und Interventionen der Geldgeber aus Rom.

In der ersten Hälfte der achtziger Jahre besteht das Programm aus Spider, Alfasud, Alfasud Sprint, Giulietta, Alfetta, Alfetta GTV und Alfa 6. 1983 löst der Alfa 33 den Alfasud ab. Zwölf Jahre bleibt der zwischenzeitlich gründlich überarbeitete Alfa 33 im Programm. Neben der fünftürigen Limousine gibt es seit 1984 auch eine anfangs als Giardinetta und später unter der Bezeichnung Sport Wagon angebotene Kombiversion. Rechtzeitig zum 75-jährigen Firmenjubiläum erscheint 1985 der Alfa 75.

1986 gliedert Fiat das Unternehmen in seinen Konzern ein. Damit ist Alfa Romeo nach 52 Jahren wieder in Privatbesitz. Erstes Kind dieser Ehe ist der 1987 vorgestellte Alfa 164. Er gilt sofort als Meilenstein des Automobildesigns und leitet das beispiellose Comeback der Marke ein. Seit dem gelingt es dem Konzern trotz intensiver Nutzung von Synergien mit jedem Modell erneut, völlig eigenständige Alfa Romeo zu entwickeln. Die Erfolge der Modelle Alfa Spider/GTV, Alfa 145/146, Alfa 156 und Alfa 166 sind dafür die besten Beweise. In diesen Tagen wird zudem gerade der Alfa Sportwagon gefeiert. Und der nächste Coup steht schon in den Startlöchern: der kompakte Alfa 147.

Quelle: Fiat Automobil AG, Presseabteilung Alfa Romeo, Juni 2000 

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