Der Motor
Der neue Zwölfzylinder-TDI, der im ungarischen Werk Györ
gefertigt wird, ist Mitglied der aktuellen V-Diesel-Motoren-Familie von Audi,
die sich bislang auf die Zylinderzahlen 6, und 8 beschränkt. Wie die
anderen Aggregate in der Reihe weist er 90 Millimeter Zylindermittenabstand
auf. Allerdings beträgt sein Zylinderwinkel nicht 90, sondern 60 Grad
- bei einem V12 dieser Bauart treten weder freie Massenkräfte noch
Massenmomente auf. Die Laufruhe ist in jeder Hinsicht vollkommen. In der
Bohrung (83,0 Millimeter) und im Hub (91,4 Millimeter) entspricht der
Zwölfzylinder dem 3.0 TDI, sein Gesamthubraum misst 5.934 cm3. Die beiden
Zylinderbänke stehen sich um 17 Millimeter versetzt gegenüber.
Mit 684 Millimeter Länge baut der mächtige Motor sehr kompakt,
nur 166 Millimeter länger als der V8 TDI. Dieses Maß war die
Grundvoraussetzung für die Integration in den Audi Q7. Das
Kurbelgehäuse des V12 TDI besteht aus Gusseisen mit Vermiculargraphit
- dieser High-Tech-Werkstoff, GJV-450 genannt, kommt bereits beim V6- und
V8-TDI zum Einsatz. GJV-450, das in einem patentierten Gießverfahren
entsteht, ist um etwa 40 Prozent steifer und um 100 Prozent ermüdungsfester
als Grauguss. Deshalb konnten die Entwickler die Wandstärken reduzieren,
der Gewichtsvorteil gegenüber herkömmlichem Grauguss beträgt
zirka 15 Prozent. Die aus Chrom-Molybdän-legiertem Stahl geschmiedete
Kurbelwelle ist mit Hilfe einer extrem steifen Hauptlagerbrücke aus
Sphäroguss gelagert. Die Schmiedepleuel sind gecrackt, die Kolben aus
Aluminium gegossen. Die beiden Zylinderköpfe bestehen aus jeweils drei
Hauptelementen. Die Basis bildet ein Unterteil aus einer hochfesten und leichten
Aluminium-Legierung, das vom Kühlwasser durchströmt wird und die
Ein- und Auslasskanäle integriert. Auf ihm sitzen ein
ölführendes Oberteil und ein versteifender Leiterrahmen, in dem
die beiden Nockenwellen gelagert sind. Reibungsarme Rollenschlepphebel
betätigen die Ventile. Das Verdichtungsverhältnis ist 16,0:1. Wie
bei den V-Motoren von Audi üblich, ist der wartungsfreie Kettentrieb
platzsparend an der Rückseite des Motors untergebracht. Sein Aufbau
jedoch ist neu: Das Kettenrad der Kurbelwelle greift in ein Zwischenzahnrad
ein, von ihm aus treiben zwei Simplexketten die Nockenwellen an. Zwei weitere
Ketten besorgen den Antrieb für die Ölpumpe und die Hochdruckpumpen
der Common Rail-Einspritzanlage - sie ist eine wichtige Innovation des V12
TDI.
2000 bar: Common Rail-Technologie mit neuer
Performance
Die beiden Zweistempel-Hochdruckpumpen präsentieren sich völlig
neu entwickelt. Sie bauen bis zu 2.000 bar Druck in den Rails auf; bislang
waren 1.800 bar üblich. Auch die Piezo-Injektoren mit ihren
Achtloch-Düsen, die jeweils nur 0,12 Millimeter Durchmesser aufweisen,
sind tiefgreifend überarbeitet. Der hohe Druck erzeugt ein
hochpräzises Spraybild in den Brennräumen, es lässt den
Zündvorgang schneller, homogener und damit auch akustisch komfortabler
ablaufen. Die hocheffiziente Verbrennung steigert die Leistung, senkt den
Verbrauch und reduziert die Schadstoffe. Die aktuelle Generation der so genannten
Inline-Injektoren macht sich den Piezo-Effekt zunutze: Piezo-Kristalle dehnen
sich beim Anlegen einer elektrischen Spannung im Bruchteil von Millisekunden
aus. Diese Ausdehnung wird bei den Injektoren des V12 TDI, in denen über
300 Piezo-Plättchen zusammengepackt sind, direkt zum Einleiten des
Einspritzvorgangs verwendet. Jeder Schaltvorgang nimmt nur wenige Millisekunden
in Anspruch -ein Augenzwinkern dauert mit 100 Millisekunden viel länger.
Die Zahl der Einspritzvorgänge pro Arbeitstakt lässt sich bei der
Piezo-Technologie in einem weiten Bereich ausweiten, auf bis zu fünf
Einspritzungen. Ein bis zwei Voreinspritzungen sorgen für einen weichen
Motorlauf in allen Last und Drehzahlbereichen. Späte Nacheinspritzungen
dienen gezielt der Temperatur-erhöhung des Abgases und damit der
Regeneration der beiden serienmäßigen Partikelfilter. Außen
am Motor-V sitzen die beiden Turbolader, jeder von ihnen versorgt eine
Zylinderbank. Dank ihrer verstellbaren Leitschaufel-Geometrie werden die
Turbinen immer optimal beaufschlagt - die Lader sprechen schon bei niedrigen
Drehzahlen rasch an und erreichen hohe Wirkungsgrade.
2,7 bar: Hoher Ladedruck
Die beiden Turbolader bauen einen Ladedruck von bis zu 2,7 bar absolut auf.
Zwei große Ladeluftkühler senken die Temperatur der verdichteten
Luft ab und erhöhen so ihren zur Verbrennung nötigen Gehalt an
Sauerstoff. Der V12 TDI verfügt über eine zweiflutige Ansauganlage.
Pro Zylinderbank existiert ein Luftfilter, hinter dem ein Luftmassenmesser
sitzt. Zwei ultraschnelle Steuergeräte, die sich ihre Arbeit nach dem
Master-Slave-Konzept teilen, managen das Geschehen im Motor. Von seinen kleineren
TDI-Brüdern übernimmt der Sechsliter die kennfeldgesteuerte
Drallvariation der Verbrennungsluft. Mit elektrisch betätigten Klappen
lässt sich jederzeit der optimale Drall im Hinblick auf hohe Leistung
und niedrige Emission einstellen. Auch die Abgasanlage ist zweiflutig aufgebaut,
hier haben die Audi-Ingenieure besonderes Augenmerk auf die
Abgasrückführung gelegt. Bei Teillast werden bis zu 50 Prozent
des Abgases in die Ansaugluft zurückgespeist, um die NOx-Emissionen
zu senken. Die groß dimensionierte Rückführanlage, oben im
Innen-V gelegen, integriert einen Wasserkühler, der die Temperatur des
Abgases Kennfeld geregelt absenkt. Mit seinen 368 kW (500 PS) erzielt der
Diesel eine spezifische Leistung von 62,0 kW (84,3) PS pro Liter Hubraum
- ein sportlicher Wert. Noch imposanter nimmt sich sein maximales Drehmoment
aus: Von 1.750 1/min bis 3.250 1/min stellt der V12 TDI konstant 1.000 Nm
bereit - das sind 168 Nm pro Liter Hubraum. Die 11,3 Liter Kraftstoff, mit
denen sich der große TDI im Mittel pro 100 km zufrieden gibt, sind
Ausdruck seiner überlegenen Effizienz. Sie wird noch augenfälliger,
wenn man die Werte der Benziner-Konkurrenz betrachtet - sie liegen allesamt
viel höher.
Die Kraftübertragung
Die mächtigen Motormomente des V12 TDI strömen über eine schnell
und hochkomfortabel schaltende Sechsstufen-tiptronic, die speziell auf das
immense Drehmoment des Sechsliter-Diesels ausgelegt wurde. Der Fahrer kann
die Gänge des Automatikgetriebes auch manuell wechseln - mit dem
Wählhebel oder mit serienmäßigen, verchromten Wippen am
Dreispeichen-Lederlenkrad. Der quattro-Antrieb verteilt die Kräfte im
Verhältnis 40:60 auf die Vorder- und Hinterräder - eine
sportlich-heckbetonte Charakteristik, die für große Agilität
und Fahrspaß sorgt. Bei Bedarf schickt das Mittendifferenzial das Gros
der Kräfte auf die Achse mit der besseren Traktion. Auch im quattro-Strang
wurden alle maßgeblichen Komponenten mit hohem Aufwand verstärkt.
Das Fahrwerk
Das Fahrwerk des Audi Q7 V12 TDI quattro ist eine
Hightech-Konstruktion. Doppelquerlenker führen die Vorder- und
Hinterräder, die Achskomponenten bestehen zum größten Teil
aus Aluminium. Dank ihrer hohen Präzision und Direktheit verbindet die
servotronic-Lenkung den Fahrer eng mit der Straße. Dort setzen die
Handlingeigenschaften, die Fahrsicherheit und der Komfort des Performance-SUV
Maßstäbe. Auch im rauen Terrain zeigt sich der Audi Q7 V12 TDI
quattro den Anforderungen souverän gewachsen - seine Bodenfreiheit
beträgt bis zu 240 Millimeter. Das Fahrstabilisierungssystem ESP
verfügt über einen Bergabfahr-Assistenten und einen speziellen
Offroad-Modus, der die Traktion stärker priorisiert. Die
serienmäßige adaptive air suspension arbeitet mit einer neuen,
sportlichen Abstimmung. Die Luftfederung, mit elektronisch geregelten
Stoßdämpfern samt dynamischer Wankstabilisierung kombiniert,
lässt sich in drei Kennfeldern einstellen, von sehr komfortabel bis
besonders dynamisch. Darüber hinaus kann man mit ihr die Bodenfreiheit
in fünf Stufen variieren und das Heck für bequemes Beladen um 71
Millimeter absenken. Der ultimative Performance-SUV von Audi rollt auf
sportlichen Aluminium-Gussrädern im Zehn-Speichen-Design der
Größe 20 Zoll. Alternativ stehen Räder in
20-Speichen-Ausführung und eindrucksvolle 21-Zöller in drei
verschiedenen Designs zur Wahl. Hinter den großen Rädern sitzt
eine mächtige Bremsanlage im 20-Zoll-Format. Ihre innenbelüfteten
Scheiben sind aus Kohlefaser-verstärkter Keramik gefertigt - sie zeichnen
sich durch geringes Gewicht, standfeste Leistung und minimalen Verschleiß
aus. Wie bei einem Hochleistungssportwagen packen Achtkolbensättel die
Scheiben an der Vorderachse an, an der Hinterachse sind Bremsen mit jeweils
vier Kolben im Einsatz. Die Sättel sind titangrau lackiert, die vorderen
tragen den Schriftzug "audi ceramic".
Das Design
Auch optisch hinterlässt der Audi Q7 V12 TDI quattro einen unverwechselbaren
Eindruck. Tagfahrleuchten, die pro Scheinwerfer aus jeweils zwölf
weißen Leuchtdioden bestehen, kündigen ihn schon von Weitem an.
Sie sitzen an der oberen Kante der Lufteinlässe; die Blinker räumten
ihren angestammten Platz und zogen in die Bi-Xenon-Scheinwerfer um. Ein vertikale
Chromstreben im Gitter des Singleframe-Kühlergrill und ein Unterfahrschutz
aus Edelstahl schärfen den Ausdruck des Gesichts weiter. Der neu gezeichnete
Stoßfänger fasst die seitlichen, hochglänzenden
Lufteinlässe zu großen Einheiten zusammen. In der Seitenansicht
fallen neben den 20-Zoll-Rädern die in Aluminium-matt lackierten Kappen
der Außenspiegel ins Auge. Die Radläufe präsentieren sich
vorn um insgesamt 26 und hinten um 30 Millimeter verbreitert, die unteren
Kanten der Türen tragen markante neue Abdeckleisten. Blenden in mattem
Aluminium fassen die Fenster ein, die Dachreling trägt denselben Look.
Der Hintergrund der Rückleuchten ist dunkel eingefärbt, der neu
gezeichnete Stoß-fänger integriert zwei große, ovale
Auspuff-Endrohre. Auch am Heck ist der Unterfahrschutz aus Edelstahl gefertigt.
Eine Lackierung in Metallic oder Perleffekt zählt zum Serienumfang.
Die Linienführung des Q7 V12 TDI quattro beeindruckt durch Eleganz und
Dynamik. Der ultimative Performance-SUV von Audi wirkt kraftvoll und gestreckt,
er weist im Verhältnis von Länge (5.063 Millimeter), Breite (2.000
Millimeter) und Höhe (1.737 Millimeter) die sportlichsten Proportionen
seiner Klasse auf. Hohe seitliche Blechflächen verleihen dem
Fahrzeugkörper einen muskulösen Charakter, zumal im Kontrast mit
dem sportlich-flachen Fensterband. Die Dynamic Line über den
Radhäusern, die starke Schulterpartie und die fließende Dachlinie
samt der serienmäßigen Reling unterstreichen das athletische
Erscheinungsbild. Die markante Pfeilung der Frontpartie und das Heck mit
den stark geneigten D-Säulen fassen die Silhouette eines Coupés
ein. Das Interieur und das Cockpit vermitteln den Eindruck von lichter,
großzügiger Weite, perfekter Ergonomie und höchster
Qualität. Ganz nach Wunsch des Kunden liefert Audi vier, fünf,
sechs oder sieben hochvariable Sitze. Je nach Bestuhlung fasst der Laderaum
bis zu 2.035 Liter. In den Einstiegsleisten glänzen Einlagen aus Aluminium,
der Bodenteppich besteht aus Velours. Blenden aus Carbon und der Wählhebel
in Aluminiumoptik verleihen dem Mitteltunnel einen technoiden Touch, optional
ist auch exklusives Holz lieferbar. Die Tasten des Bediensystems MMI, das
sein überlegenes Konzept in zahlreichen neutralen Tests nachgewiesen
hat, sind in Silber gehalten, die Luftausströmer in Aluminium, die Pedale
und die Fußstütze in Edelstahl. Die elektrisch einstellbaren
Sportsitze sind mit Leder Verano bezogen, auch die Komfort-Mittelarmlehne
und die Armablagen in den Türen tragen Lederbezüge. Vorn und hinten
lassen sich die Sitze beheizen, ein spezielles Beleuchtungspaket illuminiert
den Innenraum dezent.
Die Ausstattung
Zum luxuriösen Serienumfang des Audi Q7 V12 TDI quattro
gehören weiter das Lederpaket, das Multifunktions-Sportlederlenkrad,
der schwarze Dachhimmel, die anklappbaren Außenspiegel, das
DVD-Navigationssystem, die Lautsprecheranlage Bose Surround Sound samt
CD-Wechsler, die Bluetooth-Handyvorbereitung, die Alarmanlage und die
Reifendruckkontrolle. Die Gepäckraumklappe öffnet und schließt
elektrisch - ihr Design, das die D-Säulen teilweise überlappt,
sorgt für einen bulligen Heckabschluss. Die serienmäßige
Komfortklimaautomatik regelt Heizung und Lüftung für Fahrer- und
Beifahrerseite getrennt, dabei bezieht sie den Sonnenstand mit ein. Optional
liefert Audi für den Q7 V12 TDI quattro vier Hightech-Assistenz-systeme:
Die adaptive cruise control, der Audi lane assist und der Audi side assist
unterstützen dem Fahrer beim Einhalten des Abstands zum Vordermann,
beim Halten und beim Wechseln der Fahrspur. Das Audi parking system advanced
integriert eine Kamera für den Blick nach hinten. Die Multimedia-Anlage
wird mit dem optionalen Audi music interface noch vielseitiger - es stellt
eine komfortable Schnittstelle zum iPod des Kunden dar. Auf Wunsch liefert
Audi auch das Advanced Sound System von Bang & Olufsen, das ein Klangerlebnis
der absoluten Spitzenklasse offeriert. Für noch mehr Wohlbefinden im
Innenraum sorgt das Lederpaket advanced, es beinhaltet unter Anderem exklusive
Oberflächen für die Schalttafel und die Mittelkonsole. Das große
Glasdach open sky system und ein Schienensystem für den Gepäckraum
steigern die Qualitäten des Q7 V12 TDI quattro als Reiseauto noch weiter.
Der Q7 V12 TDI quattro, das exklusive Topmodell der Baureihe, kommt im vierten
Quartal 2008 zu den Händlern.
Die angegebenen Ausstattungen, Daten und Preise
beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen
und Irrtümer vorbehalten. |