Die Rennversion des Flügeltürers fasziniert durch
spektakuläres Design und reinrassige Motorsporttechnik. Entwickelt nach
dem GT3-Reglement des Automobil-Weltverbandes FIA (Fédération
Internationale de l'Automobile), ist der SLS AMG GT3 als Kundensportfahrzeug
für Sprint- und Langstreckenrennen konzi-piert. Diese Rennserien für
seriennahe GT-Fahrzeuge zeichnen sich durch vielfältige Teilnehmerfelder
sowie spannende Rennverläufe aus. Nicht zuletzt dank ihrer vergleichsweise
günstigen Kostenstruktur gewinnen sie weltweit immer mehr an Bedeutung.
Mit dem SLS AMG GT3 startet AMG, die Performance-Marke von Mercedes-Benz,
in ein neues Geschäftsfeld: Es umfasst die Entwicklung, die Produktion
und den Vertrieb von Kundensportfahrzeugen. Der Verkauf der Kundenfahrzeuge
startet voraussichtlich ab Herbst 2010, die Homologation der GT3-Variante
wird rechtzeitig vor der Rennsaison 2011 abgeschlossen sein. "Dank konsequentem
Leichtbau und überlegener Fahrdynamik bietet der Mercedes-Benz SLS AMG
eine hervorragende Basis für ein konkurrenzfähiges Rennfahrzeug.
Mit der faszinierenden GT3-Version reagieren wir auf die starke Nachfrage
unserer Kunden nach einem Fahrzeug für diese attraktiven Motorsport-Serien.
AMG zeigt hiermit erneut seine große Erfahrung aus über 40 Jahren
Motorsport und seine hohe Kompetenz bei der Entwicklung einzigartiger
High-Performance-Fahrzeuge", so Volker Mornhinweg, Vorsitzender der
Geschäftsführung Mercedes-AMG GmbH. Der SLS AMG GT3 ist die konsequente
Fortsetzung des Motorsport-Engagements von AMG. Seit der Gründung im
Jahre 1967 gilt AMG als Pionier der Motorsportbranche. Die Rennversion des
Mercedes-Benz SLS AMG wird von AMG in enger Zusammenarbeit mit der HWA AG
entwickelt und produziert. HWA ist im Auftrag von Mercedes-Benz Motorsport
für den Einsatz des DTM-Teams verantwortlich. Die HWA-Mannschaft ist
eines der erfolgreichsten Teams im internationalen Motorsport: Neun Fahrertitel
in der DTM und ITC sowie der zweimalige Gewinn der FIA GT-Meisterschaft
bestätigen dies. Der SLS AMG GT3 knüpft nahtlos an diese Erfolgsstory
an und folgt damit auch dem 300 SL Rennsportwagen von 1952, der den Mythos
"Flügeltürer" begründete. Der historische Sieg beim
Langstreckenrennen "Carrera Panamericana" machte Mercedes-Benz auch in Nord-
und Mittelamerika weltberühmt und zeigte die Leistungsfähigkeit
des Stuttgarter Automobilherstellers.
Spektakuläre Rennwagen-Optik
Das puristische Design und die atemberaubende Formgebung des
Flügeltürers werden durch die gezielten Modifikationen an der
Karosserie wirkungsvoll betont. Die neuen, großteils aus leichtem Carbon
gefertigten Komponenten geben deut-liche Hinweise auf die
außergewöhnliche Rennstrecken-Performance und die umfangreiche
aerodynamische Entwicklungsarbeit. Von vorn zeigt der GT3-Rennwagen eine
neue Frontschürze mit größeren Lufteinlässen: Die breite
Öffnung unterhalb des charakteristischen Kühlergrills mit dem
großen Mercedes-Stern und der flügelförmigen Querfinne versorgt
den Motoröl-kühler und die Bremsscheiben mit Kühlluft. Die
gleiche Funktion haben die beiden Einlässe unterhalb der vertikal
ausgerichteten Bi-Xenon-Scheinwerfer. Für Abtrieb an der Vorderachse
sorgt neben den vier außen angebrachten, sogenannten Flics auch der
Carbon-Frontsplitter: Er geht direkt in die glatte Unter-bodenverkleidung
über, an die sich der Heckdiffusor anschließt. Die Motorhaube
verfügt über eine zentrale Öffnung zum Abtransport der
Motor-wärme. Aus den seitlichen Öffnungen in den vorderen
Kotflügeln entweicht die Luft aus den Radhäusern. Zur
Gewichtsoptimierung kommen an Seiten- und Heckfenster besonders leichte
Polycarbonatscheiben zum Einsatz, auf Wunsch auch an der Windschutzscheibe.
Vorn wie hinten wurden die Kotflügel verbreitert, um Platz für
die großen Rennrei-fen zu machen. Mit einer Breite von 1990 Millimetern
ist die GT3-Karosserie um gut 50 Millimeter breiter als die des
serienmäßigen SLS AMG. Die neuen Seitenschweller verfügen
über Öffnungen zur Kühlung der hinteren Bremsanlage. Am unteren
Ende der Schweller ist der glatte Unterboden sichtbar. In der B-Säule
findet der genormte Tankstutzen für die Schnelltankanlage Platz. Der
120 Liter große Kraftstofftank sitzt in zentraler Position hinter dem
Fahrer.
Breiter Heckflügel aus Carbon
In der Heckansicht beeindruckt der SLS AMG GT3 durch seine
imposante Breite. Über dem Heckdeckel thront ein breiter Heckflügel
aus Carbon; er ist vielfach verstellbar und erlaubt ein perfektes Setup für
den jeweiligen Rennstreckentyp. In der neuen Heckschürze sind zwei
Öffnungen zur Entlüftung der hinteren Radhäuser an-gebracht.
Ein weiterer Blickfang ist der Heckdiffusor aus Carbon: Als Verlängerung
des glatten Unterbodens steigt er im Bereich der Hinterachse kontinuierlich
an und sorgt durch seine Form für Abtrieb. Das aerodynamische Gesamtkonzept
des SLS AMG GT3 wurde in ausgiebigen Windkanalversuchen sowie Rennstreckentests
erprobt und festgelegt. Den schwarzen Endrohrblenden entweicht ein faszinierender
und gleichzeitig charakteristischer AMG Achtzylinder-Sound. Im Heckdeckel
integriert ist die vom Reglement vorgeschriebene Regenleuchte - sie muss
vom Fahrer bei schlechter Witterung stets eingeschaltet werden.
Seriennaher AMG 6,3-Liter-V8-Motor
Wie vom FIA-GT3-Reglement vorgeschrieben, entspricht der AMG
6,3-Liter-V8-Motor nahezu dem des Serienfahrzeugs. Dank seines geringeren
Gewichts wird der GT3 die bereits hervorragenden Beschleunigungswerte des
Serienfahrzeugs - 3,8 Sekunden für den Spurt von null auf 100 km/h -
deutlich unterschreiten; die Höchstgeschwindigkeit beträgt je nach
Übersetzung über 300 km/h. Der AMG 6,3-Liter-V8-Motor verfügt
auch im Rennfahrzeug über Trockensumpfschmierung. Der Einsatz von Saug-
und Druckpumpe sowie eines externen Öltanks ermöglicht den Verzicht
auf die sonst übliche Ölwanne. Diese Technik gewährleistet
eine zuverlässige Schmierung des Motors selbst bei hohen
Querbeschleunigungen, wie auf Rennstrecken üblich. Die
Trockensumpfschmierung erlaubt zudem eine tiefe Einbaulage des V8-Triebwerks
- eines der wichtigen technologischen Highlights des SLS AMG. Die Lösung,
den Achtzylinder möglichst tief und als Frontmittelmotor hinter der
Vorder-achse zu installieren und mit einem Getriebe in Transaxle-Anordnung
zu kombinieren, führt zu einem günstigen Gewichtsverhältnis.
Sechsgang-Renngetriebe mit sequenzieller
Schaltung
Im Gegensatz zur Serie ist im SLS AMG GT3 ein Sechsgang-Renngetriebe mit
sequenzieller Schaltung für die Kraftübertragung verantwortlich.
Dank seiner kompakten Bauweise bietet das rennsporterprobte Getriebe Vorteile
beimPackaging - schließlich hat die GT3-Version eine geringere
Bodenfreiheit als das Serienfahrzeug. Der Pilot schaltet die Gänge mithilfe
zweier Schaltpaddles am Lenk-rad. Das Getriebe ist direkt an der Hinterachse
montiert und mittels einer Torque Tube biege- und drehmomentsteif mit dem
V8-Motor verbunden. Damit sind entscheidende Vorteile in puncto Fahrdynamik
verbunden, denn diese aufwen-dige Lösung erlaubt es, den kompletten
Antriebsstrang deutlich spielfreier auszulegen. Ein im Getriebe integriertes
Lamellen-Sperrdifferenzial sorgt in Verbindung mit der Traktionskontrolle
für ein ausgezeichnetes Beschleunigungs-vermögen. Im Innern der
Torque Tube rotiert eine Antriebswelle mit Motordrehzahl. Wie beim Serienmodell
und bei den Mercedes-Benz C-Klasse DTM-Renntourenwagen besteht die Welle
aus Carbonfasern. Geradezu für die Rennstrecke prädestiniert ist
das Fahrzeugkonzept des SLS AMG mit langem Radstand, tiefem Schwerpunkt und
breiter Spur - zu den Stärken zählen das präzise Einlenkverhalten,
die erstklassige Agilität, eine geringe Massenträgheit bei spontanen
Richtungswechseln und ein hoher Kurvengrenzbereich. Für eine perfekte
Rennstrecken-Performance musste nur wenig geändert werden: Das leichte
Aluminium-Fahrwerk mit doppelten Dreiecksquerlenkern rundum ver-fügt
aufgrund der abgesenkten Fahrzeughöhe über eine angepasste Kinematik.
Eine optimale Anpassung an den jeweiligen Rennstreckencharakter und an
unterschiedli-che Witterungsbedingungen erlauben die vielfältigen
Einstellmöglichkeiten. So kann nicht nur zwischen unterschiedlichen
Feder- und Dämpfersetups gewählt werden, auch die Justierung von
Spur und Sturz, die Einstellung der Fahrzeughöhe und der Stabilisatoren
an Vorder- und Hinterachse ist möglich. Prinzipiell dem
serienmäßigen SLS AMG entspricht die Zahnstangenlenkung mit
geschwindigkeitsabhängiger Servounterstützung. Die direkter
gewählte Übersetzung fördert ein noch agileres Handling auf
der Rennstrecke.
AMG Rennsport-Bremsanlage in
Verbundtechnologie
Kürzeste Bremswege, höchste Standfestigkeit und optimale
Dosierbarkeit stellt die AMG Rennsport-Bremsanlage sicher: Rundum kommen
Bremsscheiben in der motorsporterprobten Verbundtechnologie zum Einsatz.
Hierbei sind die Grauguss-scheiben radial und axial schwimmend über
Edelstahl-Verbundelemente auf einem Aluminiumtopf fixiert. Diese aufwendige
Technik ermöglicht eine perfekte Wärmeableitung und somit eine
verlässliche Standfestigkeit. Zudem verfügt der SLS AMG GT3 über
exakt berechnete Kühlkanäle: Öffnungen in der Frontschürze
und vor den Hinterrädern versorgen die Bremsscheiben mit kühlem
Fahrtwind. Alle vier Bremsscheiben sind belüftet, genutet und gelocht.
Sechskolben-Festsättel an der Vorderachse und Vierkolben-Festsättel
hinten in Anthrazit mit weißem AMG Logo erlauben üppige
Bremsbelagflächen. Ein Antiblockiersystem mit spezieller
Rennstrecken-Abstimmung ist serienmäßig. Die in der Serie auf
Wunsch erhältliche AMG Keramik-Hochleistungs-Verbundbremsanlage ist
aus Platzgründen nicht mit den vom FIA-Reglement vorgeschriebenen
18-Zoll-Rädern kompatibel. Auf AMG Leichtmetallrädern mit
Zentralverschluss im Format 12 x 18 Zoll (vorn) und 13 x 18 Zoll (hinten)
sind Rennreifen im Format 287 x 682 mm (vorn) und 315 x 708 mm (hinten) montiert.
Je nach Einsatzzweck kommen profillose Slicks, Intermediates oder Regenreifen
zum Einsatz. Das klassische Vielspeichendesign begünstigt die
Belüftung der Bremsanlage. Schnelle Boxenstopps und Räderwechsel
garantiert die im Unterboden integrierte Luftheberanlage: Vier pneumatische
Stem-pel heben den GT3-Rennwagen um rund 190 Millimeter an und ermöglichen
der Bo-xencrew einen schnellen Wechsel der Rennreifen.
Innenraum mit Rennsport-Schalensitz und
Rennlenkrad
Nach dem Öffnen der Flügeltüren zeigt der SLS
AMG GT3 einen funktionellen Innenraum mit Rennwagen-Atmosphäre. Der
Fahrer nimmt in einem Rennsport-Schalensitz Platz, für Sicherheit
garantieren der Sechspunktgurt sowie das HANS-System (Head and Neck Support),
das den Helm bei einem Unfall definiert fixiert und so das Verletzungsrisiko
minimiert. Für zusätzliche Sicherheit sorgt der
Über-rollkäfig aus Stahl, der zudem den Aluminium-Spaceframe weiter
versteift. Ein Rennlenkrad mit 330 Millimeter Durchmesser ermöglicht
perfekte Fahrzeug-kontrolle. Dank oben offenem Lenkradkranz hat der Fahrer
immer eine perfekte Sicht auf das Zentral-Display; es informiert über
alle relevanten Informationen wie Geschwindigkeit, Motordrehzahl,
Betriebstemperaturen, Rundenzeiten oder die Gangwahl. Das Lenkrad verfügt
über einen Schnellverschluss, was den Ein- und Ausstieg deutlich
erleichtert. Über die Schalter auf dem Lenkradpralltopf kann der Fahrer
zusätzliche Funktionen wie den Boxenfunk, die Lichthupe oder die
Trinkfunktion aktivieren. Weitere Bedienelemente sind auf der Mittelkonsole
angebracht, so etwa die Start-/Stoppfunktion für den AMG V8-Motor, die
Traktionskontrolle, den Rückwärtsgang und - für den Fall der
Fälle - die integrierte Feuerlöschanlage. Die Einstellmöglichkeit
der Bremsbalance ist auf dem Tunnel der Torque Tube platziert. Den seriennahen
Charakter der GT3-Version zeigt die Instrumententafel, sie sorgt in Form
eines kraftvoll gespannten Flügelprofils für optische Breite. Markant
in die Instrumententafel integriert sind die in "Silver Shadow" galvanisierten
Belüftungs-düsen mit justierbarem Düsenkreuz - ihre Form erinnert
an die Triebwerke eines Jets.
Auslieferung der Kundenfahrzeuge startet im
Frühjahr 2011
Der neue SLS AMG GT3 ist gemäß dem internationalen FIA-GT3-Reglement
entwickelt und berechtigt zur Teilnahme an allen GT3-Rennserien - und somit
auch an den populären 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps (Belgien)
oder auf dem Nürburgring. Interessierte Kunden können das Fahrzeug
ab Herbst 2010 bestellen, die Auslieferung erfolgt rechtzeitig vor Beginn
der Rennsaison 2011. Die Homologation wird im März 2011 abgeschlossen
sein. |