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      1899 entsteht
      daserste
 Opel-Automobil
 
       
  
 
      Reine
      Formsache:Die aufregende Karosserielinie des Opel GT folgte einem 1962 in den USA geborenen
      neuen Designstil, dem "Coke Bottle Shape".
 Das rassige Sportcoupé lief 1968 in Bochum vom
      Band.
 
 
      Vom
      Experimental-GT zum Serienwagen
       
      Der
      Kadett als Technikspender
       
      Die
      Karosserie: Vom Winde verwöhnt
       
      Sportlich
      straff und vorbildlich sicher
       
      Revolutionäre
      Werbung für ein einmaliges Auto
       
      Ein
      weltrekordtaugliches Konzept
       
      1973:
      Das Ende einer Erfolgsstory
       
      Calibra
      und Tigra: Die Erben des Opel GT | 
	  30 Jahre Opel GTNur Fliegen war schöner
      Rüsselsheim.
      "Nur Fliegen ist schöner" - dieser Slogan ist als Klassiker in die
      Werbegeschichte eingegangen und galt einem Klassiker unter den Automobilen:
      dem Opel GT.
       
       Seine Karriere
      begann mit einem Paukenschlag. Völlig unerwartet präsentierte Opel
      auf der IAA 1965 in Frankfurt einen zweisitzigen Sportwagen, der so gar nicht
      in die gewohnte mitteleuropäische Grosserienwelt passen wollte. Die
      aufregende Karosserielinie des zunächst als "Experimental-GT" bezeichneten
      Opel Coupés folgte einem 1962 in den USA geborenen neuen Designstil,
      dem "Coke Bottle Shape". Diese Linie, die an die stark taillierte Form der
      klassischen Coca-Cola-Flasche erinnert, prägt auch das Styling der ebenfalls
      1968 vorgestellten Chevrolet Corvette "Stingray". Flacher Bug mit
      Klappscheinwerfern, bauchige Kotflügel, eingezogene Flanken im
      Türbereich, dann wieder wuchtige hintere Kotflügel, die in ein
      Heck mit scharfer Abrisskante münden, waren die Designmerkmale des Opel
      GT. 
      So sahen in den
      "Roaring Sixties" reinrassige Sportwagen aus.
       
      Umso verblüffter reagierten die damaligen IAA-Besucher. Einhelliger
      Tenor: Ein Auto wie den GT hätte man am ehesten als - vermutlich
      sündhaft teure - Neuheut im Modellprogramm einer italienischen
      Sportwagenschmiede erwartet. Aber auf dem Opel-Stand, bei einer eventuellen
      Serienfertigung zu den bekannt günstigen Opel-Preisen? Der
      Rüsselsheimer Automobilhersteller überraschte mit diesem Entwurf
      alle, einschliesslich der Fachwelt.
       
      Vom
      Experimental-GT zum Serienwagen
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Vom Experimental-GT
      zum Serienwagen
 
     
      Doch zunächst machte sich Ernüchterung breit. Die Opel-Verantwortlichen
      verneinten die Frage nach einer Serienfertigung heftig. "Der Experimental-GT
      ist ein reines Hochleistungslaboratorium auf Rädern, mit dem Motoren
      und Fahrwerkskomponenten bei besonders hoher Geschwindigkeit getestet werden
      können", lautete die offizielle Stellungnahme.
       
      Tatsächlich war der Experimental-GT ein handgefertigtes Einzelstück.
      Was die Öffentlichkeit nicht wusste: Der UR-GT sollte weniger die
      Experimentierfreude der Opel-Ingenieure demonstrieren als die
      Coupé-Akzeptanz beim jungen und junggebliebenen Publikum erforschen.
      Und die war umwerfend. Auf seiner weiteren Wanderschaft über die Autosalons
      von Turin, Genf, Paris und New York heimste der Opel-Flitzer wahre
      Beifallsstürme ein. Presse und Messebesucher verlangten, ja forderten
      die Serienfertigung. Aber nicht nur diese Rekation brachte die Unternehmensspitze
      ins Grübeln. Für die Serienfertigung des GT sprach auch der Erfolg
      der zwar wesentlich üppiger dimensionierten, prinzipiell aber artverwandten
      Corvette auf dem US-Markt. Neben beeindruckenden Verkaufszahlen konnte der
      weltgrösste Automobilhersteller mit diesem Modell einen gewaltigen
      Imageschub "einfahren". Warum sollte Opel in Europa nicht etwas Vergleichbares
      gelingen?
       
      1968, sechs Jahre nach den allerersten Design-Studien und nur drei Jahre
      nach der Initialzündung auf der IAA, war der GT-Prototyp zum Serienauto
      gereift. Der Vorstand hatte grünes Licht für die Produktion erteilt
      und auch die Frage geklärt, wer den GT bauen sollte - was nicht ganz
      einfach war, denn die Rüsselsheimer Opel-Zentrale war voll ausgelastet.
      Das Opel-Werk Bochum konnte bestenfalls die Endmontage übernehmen, denn
      in den damaligen Produktionshallen fehlte der Platz für die erforderlichen
      Presswerkzeuge und Bearbeitungsmaschinen.
       
      Die Produktionsplaner fanden eine Lösung auf europäischer Ebene.
      Sie erinnerten sich an die französischen Karosseriebauer Chausson und
      Brissoneau & Lotz, die schon wegen anderer Projekte in Rüsselsheim
      vorstellig geworden waren. Nach kurzer Zeit war man sich einig: Chausson
      in Gennevilliers presste die Blechteile und schweisste den GT-Rohbau zusammen.
      Brissoneau & Lotz in Creil sollte die Karosserien lackieren, die
      Innenausstattung einrichten und auf den Weg nach Bochum bringen, wo das
      Sportcoupé mit Fahrwerk und Motor komplettiert wurde. Es war der Beginn
      eines glücklichen Arrangements, an dessen Ende 103.463 gebaute Opel
      GT standen.
       
      Der Kadett als
      Technikspender
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Der Kadett als
      Technikspender
 
     
      Die für damalige Verhältnisse sehr kurze Entwicklungszeit von drei
      Jahren verdankte der GT seinen Zutaten aus dem "Opel-Baukasten" und einer
      frühen Form der heute gängigen Plattformstrategie. Chassis und
      die progressiv schraubgefederte Starrachse mit Längslenkern und
      Panhardstab stammten ebenso vom Kadett-B wie die Doppelquerlenker-Vorderachse
      mit querliegender Blattfeder. Zum agileren Handling versetzten die
      Entwicklungsingenieure den Motor im Vergleich zum Kadett B dreissig Zentimeter
      nach hinten, ein zusätzlicher Querträger stützte das Triebwerk
      ab. Die Lage des Motors hinter der Vorderachse bescherte dem GT eine optimale
      Gewichtsverteilung, fast wie bei einem Mittelmotorauto.
       
      Bei der Entwicklungsarbeit hatte sich das 1966 eingeweihte Opel-Testzentrum
      in Dudenhofen bestens bewährt. Besonders die knapp fünf Kilometer
      lange Hochgeschwindigkeitsbahn erwies sich als äusserst nützlich
      zur Erprobung der Fahrwerksqualitäten bei Spitzentempo. Es gab damals
      nicht wenige, die bezweifelten, dass der GT in Dudenhofen getestet würde.
      Eigentlich sei es ja genau umgekehrt: Der GT teste Dudenhofen.
       
      Den GT-Kunden standen zwei Triebwerke zur Wahl: Ein 1,1-Liter-Vierzylinder
      mit 60 PS, ebenfalls bekannt und bewährt aus der Kadett-Familie, und
      ein 1,9-Liter-Aggregat mit 90 PS aus der Rekord-Baureihe. Serienmässig
      gelangte die Motorkraft über ein manuelles Viergang-Getriebe zur
      Hinterachse. Die knapp gefasste Aufpreisliste wies eine neu entwickelte
      Dreigang-Automatik aus. Diese Option wurde von dem sportlichen GT-Kundenkreis
      jedoch äusserst selten geordert. Dagegen erfreute sich der Schaltautomat
      bei den komfortorientierten amerikanischen GT-Käufern grosser Beliebtheit.
      Auch die Zahnstangenlenkung war eine "Organspende" vom Kadett und passte
      sehr gut zum GT. Mit ihr liess sich der sportliche Zweisitzer präzise
      steuern. Der Griff in das Opel-Regal verkürzte nicht nur die
      Entwicklungszeit, er kam auch dem Preis zugute: Die Käufer bekamen bereits
      für 10.767 Mark ein Auto, das weit kostspieligeren Modellen nicht nur
      optisch die Schau stahl.
       
      Die Karosserie:
      Vom Winde verwöhnt
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Die Karosserie:
      Vom Winde verwöhnt
 
     
      Die Karosserie des Serien-GT unterschied sich erheblich vom Ur-GT, hatte
      man doch inzwischen alle Masse und Kurven am Blechkleid geändert. Bei
      Messungen im Windkanal der Universität Stuttgart erhielt die Form ihren
      Feinschliff. Dem exotischen Flair tat dies keinen Abbruch. Im Gegenteil:
      Die GT-Hülle wirkte nun noch durchtrainierter. Die Frontpartie fiel
      wuchtiger aus, der vordere Überhang wurde kürzer. Eine muskulöse
      Ausbuchtung für den Ansaugtrakt ermöglichte eine flachere Motorhaube.
      Unter ihr ging es so eng zu wie weder vorher noch nachher in einem
      Opel-Motorraum. Vor der stark geneigten und gewölbten Frontscheibe
      arbeiteten gegenläufige Scheibenwischer, deren Lager die hintere Haubenkante
      überdeckte. Die eckigen Klappscheinwerfer des Experimental-GT waren
      runden "Schlafaugen" gewichen, die dem Sportcoupé ein
      unverwechselbares Gesicht gaben.
       
      Im Luftstrom des Windkanals bewährte sich auch die hintere, umlaufende
      Abrisskante. Sie sorgte für ausreichend Abtrieb an der Hinterachse bei
      gleichzeitiger Verbesserung der Aerodynamik. Die ausgeklügelte
      Linienführung bereitete den Entwicklern bei Testfahrten übrigens
      ungeahnte Schwierigkeiten. Nicht in technischer, sondern journalistischer
      Hinsicht, und zwar mit den sogenannten Erlkönigjägern. Denn "die
      aerodynamische Form der GT-Erlkönige liessen eine Tarnung durch Attrappen
      einfach nicht zu", wie die Presseerklärung im September 1968
      verkündete.
       
      Dass der GT auch in der Serienausführung keinen Kofferraumdeckel hatte
      und den Fahrer somit zwang, das Gepäck durch die Seitentüren nach
      hinten zu bugsieren, nahm ihm niemand wirklich übel.
       Dies war übrigens
      auch bei der legendären Chevrolet Corvette gängige Praxis. Zudem
      hatte Opel an eine effektvolle Entschädigung für das Ungemach gedacht:
      Dort, wo üblicherweise der Zugan zum Gepäckraum lag, glänzte
      beim GT ein chromblitzender Drehverschluss für den Tank. A propos Corvette:
      Mit dem US-Sportwagen hatte der GT ebenfalls die vier runden Rückleuchten
      gemeinsam. Die patentierten Klappscheinwerfer des Coupés fuhren nicht
      elektrisch, sondern manuell-mechanisch aus. Der Betätigungshebel auf
      der Mittelkonsole gleich neben dem Aschenbecher und der "Knüppelschaltung"
      würde heute die Bezeichnung Joy Stick erhalten. Denn was gab es
      Schöneres in den bewegten Endsechzigern, als vor staunendem Publikum
      unter den wohlwollenden Blicken der Beifahrerin den GT-Augenaufschlag zu
      zelebrieren? 
      Sportlich
      straff und vorbildlich sicher
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Sportlich
      straff und vorbildlich sicher
 
     
      Mit seinen Schalensitzen, wahlweise mit Kunstleder- oder Cordbezügen,
      dem Dreispeichen-Lenkrad und den für die damalige Zeit modernen
      Rundinstrumenten verströmte der Innenraum des Opel GT jenes typische
      60er-Jahre-Flair, das den heutigen Betrachter ganz automatisch nach zwei
      bestimmten Accessoires suchen lässt: der Sonnenbrille mit gelochten
      Metallbügeln und den obligatorischen Sportfahrer-Handschuhen. Opel-GT-Fahren
      war und ist seit 30 Jahren vor allem eines: die pure Emotion.
       
      Airbag und Gurtstraffer waren Ende der sechziger Jahre noch kein Thema, aber
      Seitenaufprallschutz war bereits in der US-Version des Opel GT serienmässig
      vorhanden. Der Dreipunkt-Sicherheitsgurt setzte sich gerade als das Nonplusultra
      der Insassensicherung durch. Es war nur selbstverständlich, dass er
      in den GT eingebaut wurde. Dennoch umfasste die Liste der Sicherheitsvorkehrungen
      im GT 23 Punkte. Dazu gehörten neben den genannten Sicherheitsgurten
      unter anderem auch hohe Sitzlehnen mit Kopfauflage, Polsterung aller harten
      Flächen am Armaturenbrett, eingebauter Überrollschutz,
      stossenergieverzehrende Wagenfront und Wagenheck, stabiler Fahrgastraum und
      eine abgewinkelte Sicherheitslenksäule mit Einwegbremshülse. Auch
      hier setzte der Opel GT Masstäbe für seine Zeit.
       
      Der Renner in der Käufergunst war von Anfang an der GT 1900. Bei einer
      Höchstgeschwindigkeit von 185 km / h und einer Beschleunigung von 0
      auf 100 km / h in 10,8 Sekunden war er "ein Sportwagen für Männer,
      die wieder einmal richtig Autofahren wollen". So jedenfalls sahen es die
      damaligen Werbetexter, und die Autotester der internationalen Fachmagazine
      stimmten ihnen in seltener Einmütigkeit zu. Neben seiner Handlichkeit
      lobten sie vor allem die sportlich-straffe Federung des GT.
       
      Revolutionäre
      Werbung für ein einmaliges Auto
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Revolutionäre
      Werbung für ein einmaliges Auto
 
     
      Überhaupt die Werbung: Mit den revolutionär angelegten
      Anzeigenkampagnen standen die Werber den GT-Designern in Sachen Kreativität
      in nichts nach. Unter dem Titel "Nur Fliegen ist schöner" warben die
      Texte wie "Woooaamm! Woooaammmm!
      Rrrrrrrrrrrrooooooooooooooooooooorrrrrrrrrrrrr!!!! Das ist der GT-Sound"
      um die Gunst der Käufer. Beliebt war auch der Werbetext unter gleichem
      Motto: "Strassen, wo seid ihr? Kurven, wo seid ihr ? Ich komme! Ich, Opel
      GT. Der Rassige, Sportliche, Sichere. Ich, Opel GT. Geboren, um Ihr
      Sportfahrerherz zu erobern! Wo sind Sie? Ich komme!" - Die Zeiten haben sich
      geändert, doch der Slogan "Nur Fliegen ist schöner" ist zur
      feststehenden Redewendung avanciert.
       
      Kaum ein Jahr nach Erscheinen des Serien-GT zierte 1969 der Aero GT den IAA-Stand
      in Frankfurt: ein wunderschönes Coupé mit senkrecht stehender,
      elektrisch versenkbarer Heckscheibe und abnehmbaren Dach. Dieser
      Karosserievariante blieb der Weg zur Serienreife verwehrt, nur zwei Fahrzeuge
      wurden gebaut. Sehr zur Trauer vieler GT-Fans. Zum Genfer Salon 1971
      debütierte der GT / J, der sich bis zum Ende der Bauzeit im August 1973
      gegen die Konkurrenz behauptete. Das "J" stand für "Junior". Der GT
      / J bekam die abgespeckte Ausstattung des 3.573 mal verkauften 60 PS-GT,
      aber den starken 90 PS-Motor des GT 1900. Dort, wo der GT glänzenden
      Chrom trug, begnügte sich der GT / J mit schlichtem Mattschwarz.
       
      Ein
      weltrekordtaugliches Konzept
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Ein weltrekordtaugliches
      Konzept
 
     
      In der sechsjährigen GT-Karriere gab es ausser Verkaufserfolgen zwei
      sportliche und technische Highlights zu feiern. Zum einen vertrauten die
      Opel-Ingenieure bei den Diesel-Weltrekordfahrten im Juni 1972 auf Chassis,
      Karosserie und Fahrwerk des GT. Zwei Tage und drei Nächte lang jagte
      ein Team aus Rennfahrern und prominenten Motorjournalisten den Diesel-GT
      über die Hochgeschwindigkeitsbahn des Testzentrums Dudenhofen und stellte
      dabei zwei Weltrekorde und 18 internationale Rekorde auf. Die gestoppte
      Höchstgeschwindigkeit über die Distanz von 1.000 Metern bei fliegendem
      Start lag bei 197 km / h - für Dieselfahrzeuge damals eine Sensation.
       
       
	
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	     Steilvorlage: 1968 erscheint mit
	    dem Opel GT ( oben Mitte ) eines der formvollendeten Coupés der deutschen
	    Automobilgeschichte. Das Fahrzeug basiert auf der 1965 präsentierten
	    Sportwagen-Studie "Experimental-GT"
 ( unten vorne ). Der Diesel-Weltrekordwagen entsteht ebenfalls auf GT-Basis
	    ( unten hinten ). Weder das Targamodell Aero-GT ( oben vorne ) noch der geplante
	    Nachfolger GT2 ( oben hinten ) erlangen Serienreife.
 
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      Die zweite Spitzenleistung hatte der GT ein Jahr zuvor auf dem Hockenheimring
      erzielt. Eine mittels Elektromotor angetriebene Version, eine
      Gemeinschaftsentwicklung von Opel, Bosch, Continental und Varta, erkämpfte
      sich sechs Weltrekorde. Die Höchstgeschwindigkeit: 188 km / h! Die beiden
      mechanisch gekoppelten Bosch-Gleichstrommotoren leisteten maximal 140 kW.
      Die Energieversorguing übernahmen Nickel-Cadmium-Batterien von Varta.
      Am Steuer des Elektro-GT sass Georg von Opel, ein Enkel des
      Unternehmensgründers Adam Opel und Vetter Fritz von Opels, der in den
      zwanziger Jahren mit dem raketengetriebenen RAK 2 auf Rekordjagd ging.
       
      1973: Das Ende
      einer Erfolgsstory
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 1973: Das Ende
      einer Erfolgsstory
 
     
      Der Opel GT wurde wegen seines kurvenreichen Designs und der
      ausladendenFrontpartie vom Start weg liebevoll als "kleine Corvette" tituliert.
      Einen Riesenerfolg hatte der Opel im Heimatland der grossen Corvette: 60
      Prozent der Produktion gehen in die USA, wo der Sportflitzer "made in
      Germany" vor allem als Zweitwagen beliebt war. Doch ausgerechnet die USA
      wollten den GT Anfang der 70er Jahre nicht mehr ins Land lassen. Es
      sei denn, Opel hätte ihm mächtige Sicherheits-Stossfänger
      verpasst. Das wäre aber nicht nur das Ende der harmonischen
      Linienführung gewesen - das Auto hätte auch erheblich an Masse
      zugelegt. Um es dann noch dynamisch bewegen zu können, hätten
      grössere und stärkere Motoren eingebaut werden müssen
      - mit entsprechenden Auswirkungen auf die bis dato konkurrenzlos
      günstigen Preise.
       
      Doch auch bei Opel standen die Zeichen auf Wechsel. Schon beim Erscheinen
      des GT 1968 war die nächste Kadett-Generation in Planung. Wesentliche
      Teile des GT basierten indes auf Aggregatspenden des alten B-Modells. Das
      Unternehmen hätte somit Komponenten des B-Kadett weiterproduzieren
      müssen, um den GT kostspielig am Leben zu erhalten. Auch aus Frankreich
      kamen schlechte Nachrichten für die GT-Gemeinde, denn der Staat beobachtete
      mit Argwohn das "Fremdgehen" der traditionsreichen Karosseriebaufirmen Brissoneau
       & Lotz und Chausson. Sein Interesse lag darin, die Aktivitäten
      der Unternehmen auf das Inland zu beschränken. 1970 erwarb der
      französische Staat die Aktienmehrheit von B & L, hatte damit fortan
      das Sagen und beschloss, keine Kleider mehr für das damalige Super-Modell
      GT zu schneidern.
       
      Als dann auch Buick die Entscheidung traf, ab 1975 keine Opel-Modelle mehr
      auf dem US-Markt anzubieten, war das Ende für den GT vorprogrammiert.
      Auf seinem rasanten Weg in eine vielversprechende Zukunft bildeten diese
      Hürden für den GT unüberwindbare Hindernisse, vor denen er
      1973 mit einer Vollbremsung und quietschenden Reifen stehenblieb - eine Umleitung
      war weit und breit nicht zu sehen. Hinzu kam die erste grosse Ölkrise,
      die das Interesse an Sportwagen zunächst schwinden liess.
       
      Calibra
      und Tigra: Die Erben des Opel GT
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Calibra
      und Tigra: Die Erben des Opel GT
 
     
      Die GT-Idee lebt weiter. Als Opel auf der IAA 1989 den Calibra
      zeigte, rieb sich die Fachwelt abermals erstaunt die Augen. Das lag
      nicht nur an den temperamentvollen Motoren mit 115 und 150 PS, die
      gut waren für Höchstgeschwindigkeiten von 205 und 223
      km / h. An den Fahrleistungen mitbeteiligt war die ausgezeichnete
      Aerodynamik der zeitlos-eleganten Coupé-Aussenhülle, die
      sich in dem sensationell niedrigen
      Weltmeister-cw-Wert von 0,26 ausdrückte. Der Einbau
      eines 204 PS starken Turbo und eines V6 mit 125 kW / 170 PS machten den Calibra
      ab 1992 zum wahren Energiebündel, das wie schon der GT wesentlich
      kostspieligeren Autos die Schau stahl.
       
      Schon 1993 folgte der nächste Paukenschlag: Erneut stand auf der Frankfurter
      IAA ein sportliches Opel-Modell.
       
       
	
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	     Familien-Bande: Opel Rekord
	    Coupé P2 ( 1961-1963, dritte Reihe vorn ), Opel Record C Coupé
	    ( 1966 - 1971, dritte Reihe hinten), Opel Manta A ( 1970-1975, zweite Reihe
	    Mitte ), Opel Monza ( 1978-1986, zweite Reihe rechts), Opel GT
 ( 1968-1973, zweite Reihe vorn ), Opel Tigra ( ab 1994, vorn ).
 
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      Der Tigra war das erste Kompaktcoupé eines europäischen Herstellers
      und wurde zum Trendsetter für eine ganz neue Fahrzeugfamilie. Die optischen
      und technischen Akzente, die der dynamische 2+2-Sitzer bei seiner Premiere
      setzte, verhalfen ihm auf Anhieb zu einem durchschlagenden Erfolg bei den
      Kunden. die geschwungene B-Säule, die seitlich weg herumgezogene
      gläserne Heckklappe, die kurzen Überhänge und die scharfe
      Abrisskante machten das jugendlich-frische Coupé zum Blickfang und
      ernteten die Bewunderung der internationalen Auto-Stilisten. Die Jury des
      renommierten "Car Design Award" für innovative Automobil-Gestaltung
      kürte das Coupé zum "schönsten Serienfahrzeug 1995".
 
   
       
	
	  | Adam Opel AG,
	    Öffentlichkeitsarbeit, December 1998 |  
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