Der deutliche Ergebnisrückgang
spiegelt vor allem die starken Absatzrückgänge bei Mercedes-Benz
Cars, Daimler Trucks und Mercedes-Benz Vans im ersten Quartal 2009 wider.
Die bereits eingeleiteten Maßnahmen federten den Ergebnisrückgang
ab, konnten aber die Auswirkung des absatzbedingten Rückgangs des
Konzernumsatzes nicht kompensieren. Bei Daimler Financial Services führten
gestiegene Risikokosten zu einem Rückgang des operativen Ergebnisses.
Das Vorjahresergebnis war durch die Veräußerung des Immobilienbesitzes
am Potsdamer Platz (449 Mio. ) sowie durch Erträge im Zusammenhang
mit der Übertragung von EADS-Anteilen (102 Mio. ) positiv beeinflusst.
Gegenläufig entstanden im Vorjahr noch Belastungen aus der Beteiligung
an Chrysler (491 Mio. ). Sonderfaktoren siehe Tabelle. .Das Konzernergebnis
lag bei -1.286 (i. V. 1.332) Mio. , das Ergebnis je Aktie belief sich
auf -1,40 (i. V. 1,29) .
Absatz im ersten Quartal um 34% gesunken
Im ersten Quartal 2009 hat Daimler weltweit 332.300 Pkw und Nutzfahrzeuge
abgesetzt und damit das Vorjahresniveau um 34% unterschritten. Der Umsatz
von Daimler ist im ersten Quartal 2009 von 24,0 Mrd. auf 18,7 Mrd.
gesunken. Bereinigt um Wechselkursveränderungen betrug der
Umsatzrückgang 25%. Zum Ende des ersten Quartals 2009 waren bei Daimler
weltweit 263.819 (i. V. 273.902) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
beschäftigt. Davon waren 164.983 (i. V. 166.661) in Deutschland tätig.
Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts war negativ und vermin-derte
sich deutlich um 2,2 Mrd. auf -1,1 Mrd. . Der Rückgang
des Free Cash Flow war vor allem durch die Ergeb-nisentwicklung der
Geschäftsfelder bedingt. Darüber hinaus waren im Free Cash Flow
des Vorjahres Erlöse aus der Veräußerung der Immobilien am
Potsdamer Platz und der Übertragung von EADS-Anteilen in Höhe von
insgesamt 1,4 Mrd. enthalten. Gegenläufig verbesserte sich der
Free Cash Flow des Industriegeschäfts durch die Entwicklung der
Vorratsbestände.
Die Geschäftsfelder im ersten Quartal im
Einzelnen
Mercedes-Benz Cars hat angesichts der anhaltenden Rückgänge der
weltweiten Automobilmärkte sowie des Modellwechsels beim Volumenmodell
E-Klasse im ersten Quartal 231.200 (i. V. 318.300) Fahrzeuge abgesetzt. Der
Umsatz von Mercedes-Benz Cars ging um 27% auf 9,1 Mrd. zurück.
Das EBIT des Geschäftsfelds betrug im ersten Quartal -1.123 Mio.
und lag damit deutlich unter dem Vorjahr (1.152 Mio. ). Der
Ergebnisrückgang ist vor allem auf die spürbare Abkühlung
der Pkw-Nachfrage und den damit bedingten rückläufigen Fahrzeugabsatz
zurückzuführen. Der lebenszyklusbedingte Auslauf der E-Klasse trug
darüber hinaus zum Absatzrückgang bei. Weitere Ergebnisbelastungen
resultierten aus einem ungünstigeren Modell-Mix sowie dem anhaltenden
Preisdruck auf den Automobilmärkten. Durch die frühzeitig eingeleiteten
Maßnahmen zur Kostenanpassung, wie beispielsweise die Einführung
der Kurzarbeit in deutschen Produktionsstätten, konnte dem
Ergebnisrückgang teilweise entgegengewirkt werden. Daimler Trucks setzte
im ersten Quartal weltweit 65.400 (i. V. 107.700) Fahrzeuge ab. Der deutliche
Rückgang ist auf die weltweite Rezession zurückzuführen. Der
Umsatz ging von 6,3 Mrd. auf 4,9 Mrd. zurück. Das
Geschäftsfeld lag aufgrund des signifikanten Absatzrückgangs mit
einem EBIT von -142 (i. V. 403) Mio. deutlich unter dem Ergebnisniveau
des Vorjahres. Die im Jahr 2008 eingeleiteten Maßnahmen zur Neuausrichtung
von Daimler Trucks North America belasteten zudem mit 45 Mio. das
EBIT des ersten Quartals 2009. Positive Effekte ergaben sich durch
Kostenanpassungen und weitere Effizienzsteigerungen.
Der Bereich Trucks Europa/Lateinamerika (Mercedes-Benz) hat im ersten Quartal
23.100 (i. V. 33.800) Fahrzeuge abgesetzt und damit das hohe Vorjahresniveau
wie erwartet unterschritten. Trucks NAFTA (Freightliner, Sterling, Western
Star, Thomas Built Buses) lag mit 17.200 (i. V. 27.500) Fahrzeugen ebenfalls
unter dem Absatz des Vorjahres. Trucks Asia (Mitsubishi Fuso) hatte im ersten
Quartal einen Absatz von 25.100 (i. V. 46.500) Fahrzeugen zu verzeichnen.
Zu Jahresbeginn 2009 hat der Konzern seine Segmentberichterstattung angepasst.
Die bisher unter Vans, Buses, Other berichteten Geschäftsaktivitäten
von Mercedes-Benz Vans und Daimler Buses werden nun separat dargestellt.
Der Absatz von Mercedes-Benz Vans ist im ersten Quartal infolge eines drastischen
Marktrückgangs auf 28.800 (i. V. 68.600) Transporter zurückgegangen.
Der Umsatz lag mit 1,3 Mrd. ebenfalls deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Das EBIT des Geschäftsfelds sank aufgrund des Absatzrückgangs von
186 Mio. auf -91 Mio. . Positive Effekte resultierten aus
Effizienzsteigerungen und der Entwicklung einzelner Währungen. Trotz
der angespannten Marktbedingungen konnte Mercedes-Benz Vans seine
Marktführerschaft für mittelgroße und für große
Transporter in Westeuropa mit einem Marktanteil von 16,7 (i. V. 16,3)% weiterhin
behaupten. Daimler Buses setzte im ersten Quartal weltweit 6.800 (i. V. 9.200)
Busse und Fahrgestelle ab. Da der Absatzrückgang nahezu ausschließlich
auf geringere Volumina bei Fahrgestellen in Lateinamerika
zurückzuführen ist, fiel der Rückgang des Umsatzes mit 2%
auf 904 Mio. deutlich geringer aus. Das Geschäftsfeld erzielte
ein EBIT von 65 (i. V. 75) Mio. .
Bei Daimler Financial Services ging das Neugeschäft im Vergleich zum
Vorjahresquartal um 12% auf 5,9 Mrd. zurück. Das Vertragsvolumen
lag zum Ende des ersten Quartals bei 62,0 Mrd. und damit um 2% niedriger
als zum Jahresende 2008. Das Geschäftsfeld weist für das erste
Quartal 2009 ein EBIT von -167 (i. V. 168) Mio. aus. Maßgeblich
für den Ergebnisrückgang waren Aufwendungen infolge der weiteren
Erhöhung der Risikovorsorge. Zudem enthält das EBIT Verluste aus
der Veräußerung von Teilen des nicht fahrzeugbezogenen
Leasingportfolios. Darüber hinaus entstanden durch die Ausweitung des
Direktbankgeschäftes bei der Mercedes-Benz Bank Aufwendungen, die das
Ergebnis des ersten Quartals belasteten. Die sonstigen
Geschäftstätigkeiten, insbesondere die nach der Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen an Chrysler, EADS und Tognum, die bisher bei Vans,
Buses, Other verbucht waren, sind seit Jahresbeginn 2009 im Posten
"Überleitung" enthalten.
Im ersten Quartal betrug der Anteil von Daimler am Ergebnis der EADS 83 (i.
V. 22) Mio. . Die at-equity Einbeziehung des 19,9%-Anteils an Chrysler
führte zu keiner weiteren Ergebnisbelastung. Im Zusammenhang mit der
rechtlichen Übertragung der internationalen
Chrysler-Vertriebsaktivitäten an die Chrysler LLC sowie aus der Bewertung
von Chrysler-bezogenen Vermögenswerten ergab sich im ersten Quartal
ein Ertrag von insgesamt 40 Mio. .
Ausblick
Auf Basis der Planungen der Geschäftsfelder erwartet Daimler, dass der
Konzernabsatz im Jahr 2009 insgesamt deutlich zurückgehen wird (i. V.
2,1 Mio. Fahrzeuge). Mercedes-Benz Cars verfügt über eine aktuelle
und wettbewerbsfähige Produktpalette. Für Absatzimpulse wird der
seit dem Jahresende 2008 verfügbare kompakte Geländewagen GLK und
die im März 2009 eingeführte neue E-Klasse-Limousine sorgen. Im
Herbst folgt dann der Kombi der E-Klasse. Darüber hinaus wird dieses
Jahr das neue E-Klasse-Coupé und später das Cabrio in den Markt
eingeführt werden. Mit den neuen Generationen der S-Klasse und des GL
will Mercedes-Benz Cars die Attraktivität der Modellpalette weiter
erhöhen. Mit dem S 400 HYBRID und weiteren BlueEFFICIENCY- Modellen
wird das Modellangebot über die gesamte Produktpalette hinweg um besonders
umweltfreundliche und kraftstoffeffiziente Antriebsvarianten ergänzt.
Für den smart fortwo werden 2009 mit der Einführung in den
Wachstumsmärkten China und Brasilien zusätzliche Absatzpotenziale
erschlossen. Der zu erwartenden Schwäche wichtiger Absatzmärkte
und insbesondere auch wichtiger Marktsegmente wird sich Mercedes-Benz Cars
jedoch nicht entziehen können. Insgesamt gesehen wird der Absatz im
Jahr 2009 deshalb unter dem Niveau des Jahres 2008 liegen. Rückgänge
werden dabei vor allem in den von der Wirtschafts- und Finanzkrise besonders
betroffenen Märkten USA, Westeuropa und Japan erwartet. Stabilisierend
sollte hingegen der Absatz in den Schwellenländern wirken.
Mercedes-Benz Cars geht davon aus, dass die Marktanteile mindestens stabil
gehalten werden können und die Talsohle beim EBIT im ersten Quartal
erreicht wurde. Insbesondere durch die eingeleiteten
Kostensenkungsmaßnahmen und den Start der E-Klasse in Europa und die
für Juni 2009 geplante Einführung in den USA wird in den kommenden
drei Quartalen eine schrittweise Verbesserung der Ergebnisentwicklung und
im zweiten Halbjahr insgesamt ein positives Ergebnis erwartet.
Daimler Trucks rechnet infolge der Weltwirtschaftskrise für das Gesamtjahr
2009 mit einem deutlichen Absatzrückgang in allen wichtigen Märkten.
Das Geschäftsfeld geht jedoch davon aus, dass die Marktanteile in den
Kernmärkten behauptet werden können. Der signifikante
Nachfragerückgang in allen Märkten seit Jahresbeginn wird ab dem
zweiten Quartal seine volle Ergebniswirkung entfalten. Daher werden insbesondere
im zweiten Quartal weitere Ergebnisbelastungen erwartet. Aufwendungen in
Höhe von 150 Mio. entstehen 2009 durch die Neuausrichtung von
Daimler Trucks North America, davon wurden 45 Mio. bereits im ersten
Quartal verbucht.
Mercedes-Benz Vans rechnet aufgrund der stagnierenden Nachfrage und der
andauernden Rezession in wichtigen Volkswirtschaften für die Folgemonate
vorerst mit keiner Besserung der Absatzsituation. Entsprechend des deutlichen
Nachfragerückgangs in allen Märkten werden insbesondere im zweiten
Quartal weitere Ergebnisbelastungen erwartet.
Daimler Buses rechnet für 2009 aufgrund weltweit schwächerer
Märkte gegenüber dem Rekordjahr 2008 mit einem Absatzrückgang.
Es wird dennoch ein positives Ergebnis erwartet, das jedoch gegenüber
dem Vorjahr erheblich zurückgehen wird.
Daimler Financial Services geht für das Gesamtjahr 2009 von einem Anstieg
der Kreditausfälle und höheren Aufwendungen für die Refinanzierung
aus. Der Tiefpunkt beim Ergebnis dürfte allerdings im ersten Quartal
erreicht worden sein. Für das Vertragsvolumen wird eine
rückläufige Entwicklung erwartet. Der Daimler-Konzern rechnet für
das Jahr 2009 mit einem deutlichen Umsatzrückgang (i. V. 95,9 Mrd. ).
Um die Auswirkungen der deutlichen Absatz- und Umsatzrückgänge
in Folge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise abzufedern, wurde
kurzfristig die Umsetzung von Maßnahmen eingeleitet, mit denen über
alle Geschäftsfelder und die Konzernverwaltung hinweg die Kosten angepasst
und Ausgaben vermieden werden. Dazu gehören neben Maßnahmen zur
Reduzierung der Arbeitskosten auch eine Senkung der Fixkosten sowie der
Verwaltungskosten und eine weitere Verschlankung der Organisation. Darüber
hinaus werden Projekte zurückgestellt, die nicht unmittelbar
wettbewerbsrelevant sind. Die eingeleiteten Maßnahmen ergänzen
die bestehenden Effizienzsteigerungsprogramme und werden in den kommenden
Monaten im Konzern umgesetzt. Daraus erwartet Daimler Kostensenkungen oder
die Vermeidung von Kostenanstiegen in Höhe von 4 Mrd. zu realisieren.
Als Ergebnis dieser Maßnahmen, die ihre vollen Auswirkungen in der
zweiten Jahreshälfte haben werden, und aufgrund des Anlaufs der neuen
E-Klasse rechnet der Daimler-Konzern im Jahresverlauf mit einer schrittweisen
Verbesserung der operativen Ergebnissituation. Für das zweite Quartal
wird jedoch nochmals ein deutlich negatives Ergebnis erwartet.
Die in der nachfolgenden Tabelle
dargestellten Sonderfaktoren haben das EBIT im ersten Quartal 2009
und 2008 beeinflusst:
Über Daimler
Die Daimler AG, Stuttgart, mit ihren Geschäften
Mercedes-Benz Cars, Daimler Trucks, Daimler Financial Services sowie
Mercedes-Benz Vans und Daimler Buses ist ein weltweit führender Anbieter
von Premium-Pkw und Weltmarktführer bei schweren und mittelschweren
Lkw sowie bei Bussen. Daimler Financial Services bietet ein umfassendes
Finanzdienstleistungsangebot mit Finanzierung, Leasing, Versicherungen und
Flottenmanagement. Daimler vertreibt seine Produkte in nahezu allen
Ländern der Welt und hat Produktionsstätten auf fünf Kontinenten.
Die Firmengründer Gottlieb Daimler und Carl Benz haben mit der Erfindung
des Automobils seit 1886 Geschichte geschrieben. Als Pionier des Automobilbaus
betrachtet es Daimler als Anspruch und Verpflichtung, seiner Verantwortung
für Gesellschaft und Umwelt gerecht zu werden und die Mobilität
der Zukunft sicher und nachhaltig zu gestalten - mit bahnbrechenden Technologien
und hochwertigen Produkten. Zum heutigen Markenportfolio zählen neben
Mercedes-Benz, der wertvollsten Automobilmarke der Welt, die Marken smart,
AMG, Maybach, Freightliner, Western Star, Mitsubishi Fuso, Setra, Orion und
Thomas Built Buses. Das Unternehmen ist an den Börsen Frankfurt, New
York und Stuttgart notiert (Börsenkürzel DAI). Im Jahr 2008 setzte
der Konzern mit mehr als 270.000 Mitarbeitern 2,1 Mio. Fahrzeuge ab. Der
Umsatz lag bei 95,9 Mrd. , das EBIT erreichte 2,7 Mrd. . Als
Unternehmen mit Anspruch auf Spitzenleistung strebt Daimler nachhaltiges
Wachstum und Profitabilität auf dem Niveau der Branchenbesten an. |